27.08.2009, 1808 km
Gestern habe ich mich auf den Weg gemacht, um in die Nord Yungas nach Coroico zu fahren. Dazu habe ich die beruehmte "Death-Road" gewaehlt. Ich musste dafuer erst auf den Cumbre- Pass. Diesen Weg habe ich mit dem Bus ueberwunden.
"Die Yungas (span.: los Yungas) sind eine Region aus zwei langgestreckten Tälern, die parallel zum Ostrand der Cordillera Real verlaufen und den Übergang zwischen dem Hochland der Anden (über 4000 m ü.d.M.) und dem tropischen Tiefland mit dem Amazonas-Regenwald (ca. 500 m) bilden. Die Region liegt im Departamento La Paz und ist politisch in die Provinzen Nor Yungas („Nord-Yungas“) und Sud Yungas („Süd-Yungas“) gegliedert."
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Yungas
"Coroico liegt im Übergangsbereich zwischen dem Altiplano und der Cordillera Real im Westen und den Ausläufern des Amazonas-Tieflandes im Osten. Der Jahresniederschlag hier in den subtropischen Yungas liegt bei 1100 mm[1] und weist eine deutliche Trockenzeit von Mai bis August und eine Regenzeit von Dezember bis Februar auf. Die Monatsdurchschnittstemperaturen schwanken nur unwesentlich zwischen 20°C und 25°C, tagsüber ist es sommerlich warm und nachts angenehm kühl."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Coroico
Nach Tipps von Christian, einem Cafebesitzer in La Paz, bin ich ab dem Cumbre- Pass die sogenannte "Alte Strasse" gefahren. Das sind erst einmal ca. 25 km Downhill auf teilweise sehr harter Piste parallel der Asphaltstrasse. Ich habe mir aber Zeit gelassen, viel fotografiert und oefter mal einen Stopp eingelegt. So richtig Gas geben konnte ich mit meinem Rad und dem leichten Gepaeck ja so und so nicht. Beeindruckend war, dass ich auf dieser Fahrt durch 4 Vegetationszonen gefahren bin. Begonnen habe ich auf 4650 m im Schnee (es lag nur noch ein Rest) ueber die Steppenzone bis zum Nebelwald der Yungas. Dann kam ein sehr steiler aber nicht allzu langer Pistenanstieg, der mir schon arg den Schweiss auf die Stirn trieb. Nach einigen Asphaltkilometern kam ich dann an den eigentlichen Beginn der "Death- Road". Da die Touranbieter vom Pass bis zum Einstieg der "Death- Road" auf der Asphaltstrasse fahren, waren sie schon durch und ich hatte den ganzen Weg fuer mich allein. Und das war schon gigantisch. Es geht naehmlich wirklich steil in die Tiefe und Tiefe heisst stellenweise 1000m tief?? Und der Weg, denn mehr ist es nicht, ist an vielen Stellen nur so breit wie ein LKW. Stellen zum gefahrlosen aneinander vorbei fahren gibt es zwar schon einige aber oft sieht es damit schlecht aus. An einigen Stellen zeugen Kreuze davon, wie der Weg zu seinem Namen kommt.
Auf dem Weg nach unten wird es dann immer waermer und die Vegetation ueppiger. Jetzt ruecken schon die ersten Bananenbaeume ins Bild. Kurz vor dem Ende kommt dann eine Kontrollstelle. Eigentlich sollte sie nur bis etwa 14:00 Uhr besetzt sein aber wie es so ist, heute eben auch noch bis 15:00 Uhr.
Das eigentliche Ende ist in Yolosa. Hier sammeln die Touranbieter ihre "Bezwinger" wieder ein und fahren zurueck nach La Paz.
Ich wollte aber nach Coroico und dieser Ort liegt 8 km weiter auf dem Berg. Und das hiess fuer mich treten. Wenn es doch bloss nicht so heiss waere. Die Steigung von durchschnittlich 7% ist mit dem leichten Gepaeck eigentlich gut zu fahren, wenn das fuerchterliche Kopfsteinpflaster nicht so zermuerben wuerde. Da kam ich noch mal richtig in Schweiss.
Von den Schweizern (Marandi) hatte ich einen Tipp fuer eine Unterkunft bekommen, die Herberge "Villa Bonita". Und Bonita ist sie auch. Ein wenig abgelegen vom eigentlichen Ort und sehr schoen, ein Gluecksgriff. Gefuehrt von einem schweizerisch- bolivianischem Ehepaar, mit eigener Eisherstellung und selbst gebackenem Brot!! Brot, dass hatte ich schon lange nicht mehr, dunkel und mit richtigen Koernern :-)))!!
Der gestrige Tag war sehr beeindruckend und ein bleibendes Erlebnis. Leider kann ich keine Bilder zeigen, da das Internet hier ziemlich langsam ist. Aber versprochen, sie kommen.
Da sind sie, die Bilder
Bis bald, hasta luego. Holli/ Holger
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