04.10.2009; 73. Tag; km Stand 3580 km
Am 28.09. ging es von San Pedro de Atacama aus weiter Richtung Argentinien. Wir fahren die Route ueber den Paso de Jama nehmen. Diese Strecke ist volstaendig asphaltiert aber mit 4833m ueberwindet sie aber auch einen hoeheren Pass als die Strecke ueber den Paso de Sico.
Nach den Grenzabfertigungen, die schon in San Pedro erledigt werden muessen, ging es gegen 8:30 Uhr (die Grenze oeffnet erst um 08:00 Uhr) endlich wieder los.
Doch die ersten Steigungen liessen nicht lange auf sich warten und das blieb den ganzen Tag so. Die ersten beiden Tage bestehen eigentlich nur aus Anstiegen, besser gesagt aus einem Anstieg. Unser Ziel fuer den Tag hiess- Abzweig nach Bolivien, doch diese Ziel wuerden wir nicht erreichen. Nach 38 km und 1795 Hoehenmetern war dann Schluss und wir richteten unser Biwak ein.
Die Nacht bescherte uns -8 Grad, die am fruhen Morgen das Losfahren nicht gerade freundlich gestalteten. Doch die Sonne hat uns schnell erwaermt.
Der Anstieg hielt natuerlich immer noch an und hatte eine Steigung von weiten Strecken von bis zu 13%. Der Abzweig nach Bolivien liegt auf einer Hoehe von 4500m und es sollte noch weiter rauf gehen. Die hoechste Hoehe die ich je mit dem Rad gefahren bin lag dann bei 4813m (GPS- Angabe von Max).
Am km 44 nach dem Biwak, an einem Salar, machten wir eine kleine Pause. Max wollte gerade seinen Kocher rausholen um eine Suppe zu kochen da hielt ein PickUp und bot an, uns bis zur Grenze zu fahren. Dieses Angebot konnten wir schlecht ausschlagen, sind es bis zur Grenze doch ca.80- 90 km und unser Wasservorrat war etwas knapp.
Die Grenzformalitaeten waren schnell erledigt, der Geldtausch ging auch ueber die Buehne und gegessen haben wir auch etwas. Die Welt war also wieder in Ordnung.
Doch im Grenzort Jama wollten wir nicht bleiben und so trieb uns der doch ziemlich kraeftige Rueckenwind noch 34 km weiter.
In der Naehe der Laguna Ana fanden wir ein Bauarbeitercamp mit einem alten Bus als Aufenthaltsraum und Kueche und einem Container mit Betten. Ideal, um aus dem Wind zu kommen.
Wir haben gefragt ob es o.K. ist wenn wir hier die Nacht verbringen. Alles in bester Ordnung. Ich habe es mir im Container gemuetlich gemacht, Max im Zelt davor, gekocht haben wir im Bus.
Der naechste Morgen bescherte uns bestes Radwetter und und motiviert waren wir sowieso.
Es ging weiter bis Sesques.
durch Punalandschaft, die uns schon seit den letzten zwei Tagen begleitet. Hier hat sich dann Max durchgesetzt. Wir sind nicht im Ort geblieben, sondern haben die naechsten 200m Hoehenmeter noch mitgenommen und haben unser Nachtlager ca. 40 km nach Sesques aufgeschlagen. Erstaunlich wie sich die Landschaft veraendert hat. Es waechst jetzt nicht nur das Punagras sondern es sind auch schon kleinere Straeucher zu sehen und vor allen Dingen teilweise ziemlich grosse Kakteen.
Unterwegs trafen wir Dante, der mit einem Rennnrad (Marke Eigenbau(eigene Aussage)), einer Holzkiste auf dem Gepaecktraeger und einem Rucksack unterwegs ist.
Nach einer weiteren Biwaknacht hiess das naechste Etappenziel Purmamarca.
Einem Touristendorf auf einer Hoehe von 2192 m. Doch bis hierher mussten wir ueber den Paso Lipan mit einer Hoehe von 4170m. Die Abfahrt zum Ort war ein Highlight.
Ging es doch mehrere Kilometer runter, durch eine Vielzahl von Kurven. Fuer mich uebrigens nur mit der Vorderradbremse. Die Hintere habe ich schon vor einiger Zeit ausgehaengt weil das Hinterrad einen kraeftigen Schlag hat.
Purmamarca befindet sich in der Zone der Quebrada. Hier gibt es schon wieder Baeume und Straeucher.
Gewohnt haben wir im Hostal "Mama Coca". Dort hat man uns zwar fuer den naechsten Tag ein Fruehstueck versprochen, doch el Chefe hat verschlafen. Als Entschuldigung hat er uns dann ein Brot, Butter und Marmelade fuer den Weg mitgegeben.
Nun war das Radfahren wieder ein Genuss. Es gab auf Grund der geringen Hoehe wieder genug Sauerstoff, das Profil ist flach bis leicht bergab, die Temperaturen sind sehr angenehm und das Auge bekommt nun auch wieder gruene Farbe zu sehen.
Nach zwei schoenen Etappen sind wir dann am 03.11. in Salta angekommen. Am Vortag haben wir in San Salvador de Jujuy, im Casa de Ciclista uebernachtet. Dazu meldet man sich zunaechst in der Stadt in der Av. Alvear 569, in einem kleinen Laden. Dann bekommt man die Wegbeschreibung zum Haus, das etwas am Rand der Stadt liegt. Wir wurden von 5 Kindern und drei Hunden empfangen. Den Hausherren (Benjamin) haben wir leider nur ganz kurz kennengelernt, da er zur Arbeit musste.
Hier in Salta wohnen wir wieder in einem Casa de Ciclistas, bei Roman, der in der Reise-Radlerszene bekannt und ein beliebter Anlaufpunkt ist. Casa de Ciclista, Salta, AV. Vicente Lopez1414.
Hier haben wir Stephane und Caroline aus Frankreich kennengelernt. Sie sind auf einer Reise durch Afrika und Suedamerika und haben sich in Mendoza (Arg.) entschlossen, mit dem Rad weiterzureisen und sich kurzerhand Raeder gekauft und sind nun auf dem Weg in den Norden.
Die naechsten Tage sind zum Abhaengen, Interneten und zur Ausruestungspflege gedacht.
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1 Kommentar:
Hi Holger,
an den Liconcabur hast dich auch nicht rangetraut. der berg juckt mich immer noch, alleine schon wegen dem ausblick. der anstieg von san pedro verlangt schon einiges ab, der blick ins tal war jedenfalls gewaltig. in google earth habe ich mir die tour angesehen. die fahrt an den salzseen vorbei muss fantastisch sein. ich hoffe, du hast dir schon ein paar steaks bei einem guten rotwein gegönnt? wo gibt es eigentlich die besten steaks in salta?
auf deine empfehlungen bin ich schon gespannt. viele grüße Thomas
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