Freitag, 11. September 2009

Potosi

48. Tag, 2413 km



Nach dem wir gemeinsam in Oruro angekommen sind und ein bischen relaxt haben, bin ich am 04.09. allein weitergefahren, Richtung Potosi. Es ging entlang am Lago Poopo, den ich aber nur erahnen konnte. Eigentlich wollte ich in Challpata am See campieren aber leider konnte mir keiner genau sagen wie ich dahin komme. Ich hatte auch nicht wirklich die Lust noch etliche Kilometer zu fahren. Unterwegs bin ich Tom begegnet, einem Radler aus New Seeland.
Er konnte mir noch einen Tipp geben, wo man in Potosi gut uebernachten kann, wusste aber nur noch wie die Herberge heisst aber nicht mehr wo sie ist.
Ab Challapata wurde es sehr abwechslungsreich, was die Landschaft aber auch das Profil betrifft. Es ging teilweise wieder ueber 4000m hoch, mit ziemlich vielen Gegenanstiegen. Das hat dann schon geschlaucht.


Am 08.09. bin ich in Potosi angekommen. Zunaechst habe ich das Casa de Cilclistas gesucht. Doch als mir der Besitzer mit einer Alkoholfahne entgegentrat und es nicht mal eine Dusche gab, ist mir die Lust vergangen. Also suche ich die von Tom empfohlene "Compania de Jesus". Doch so richtig konnte mir keiner sagen ob es die Herberge ueberhaupt gibt, geschweige noch wo sie ist. Ich bin dann in letzter Not im "Casa Maria Victoria" abgestiegen.
Am naechsten Morgen habe ich dann durch Zufall die Compania gefunden und dort auch gleich drei schweizer Radler getroffen, die auch in die gleiche Richtung wollen wie ich.
Also Sachen packen und umziehen und das alles im Laufschritt, denn ich hatte eine Tour gebucht in die Minen des "Serro Rico".

Schon die Inkas foerderten im Serro Rico Silber und die Stadt Potosi stieg schon bald zu einer der groessten Staedte der Welt auf. Lebten hier 1611 zwischen 120 000 und 150 000 Menschen. (Wikipedia)

Diese Tour hat alle Beteiligten meiner Gruppe ziemlich mitgenommen. Konnten wir doch sehen, unter welchen Umstaenden die Minenarbeiter (ca.300 sind es heute noch) hier noch arbeiten. Noch heute sterben Minenarbeiter an der Staublunge bzw. bei Unfaellen. Im Inneren des Berges herrschen teilweise Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad. Die Lebenserwartung der Minenarbeiter betraegt zwischen 40-50 Jahren. Sehr wenige "Mineros" arbeiten laenger als 10 Jahre regelmaessig in der Mine. Ihr Verdienst betraegt zwischen 40-50 Bolivianos pro Tag (ca.4-5 EUR). Die Touristen schenken den Minenarbeitern Zigaretten, Cocablaetter oder Getraenke. Dafuer duerfen wir ihnen bei der Arbeit zusehen.
Eigentlich wollten wir heute morgen zusammen nach Uyuni fahren. Doch mich hat es in der Nacht erwischt (Magen- Darm), dass an Radfahren nicht zu denken war. Also wieder allein. Die Frage ist nur wann. Und ich muss dabei immer im Auge behalten, dass mein Visum in 11 Tagen ablaeuft.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Holger,

potosi stand auch auf meiner liste. leider nicht geschafft. als bergmann machst aber auch keine schlechte figur.
langsam musst du dich beeilen. 11 tage können wirklich knapp werden. jörg hat zum geburtstag am 3.10. eingeladen. wir werden auf dein wohl trinken.
weiterhin ein unplattbaren reifen.

Thomas

Anonym hat gesagt…

Hi Holger,

von Uyuni bis zur Grenze durch die Salzwüste mußt du 8 Tgae einplanen.
In Uyuni ist in Bahnhofsnähe (Boulevard Richtung BF und vor dem Bf die Straße links runter, max. 150 m) ebenfalls eine Passstelle um die Ausreise eintragen zu lassen. Wenn du keine Aufenthaltsdauer im Pass eingetragen hast, "verliere" das Blatt für den Grenzübertritt. Kostet schlimmstenfalls einige dollares.

Gruß Thomas